Die Geschichte der Pfarre Trausdorf

Eine Rundkapelle (Karner), lt. Visitation von 1641 als "Capella antiquissima" bezeichnet, ist der Beweis für das Vorhandensein einer Pfarre im Mittelalter. Laut Urbar der Herrschaft Eisenstadt 1589 wurde als erster Pfarrer Marx Latisch genannt.

Der lutherische Pfandherr der Herrschaft Eisenstadt Hans von Weißpriach beauftragte den Eisenstädter Prediger Stephan Consul, die Kroaten um Eisenstadt, besonders aber jene von Trausdorf für das Lutheranertum zu gewinnen. Der Prediger beschwerte sich jedoch über den Aberglauben und das störrische Wesen der Kroaten.

Po izvještaju vizitacije 1713. egzistira "Capella antiquissima", takozvani "Karner ili Rundkapelle", dokaz postojanja fare u sridnjem vijeku. Po doseljenju su imali Hrvati od gospodstva neke privilegije. Tako su mogli odredit sami njeve farnike.

Die Kroaten, die nach der Einwanderung etliche Privilegien erhielten, hatten unter anderem das Recht, ihre Priester selbst zu bestimmen. Der Klosterrat war bei der Besetzung kroatischer Priester ausgeschaltet.

Hrvati, a osebujno Trajštofci, su se stalno i uspješno branili protiv lutorskoj vjeri.

Der Nachfolger von Latisch dürfte Johann Waranits gewesen sein. Dessen Nachfolger wurde 1600 Lorenz Vistokhi. Laut Visitationsbericht 1680 wurde die Kirche 1614 erbaut und nach der Visitation von 1713 1627 eingeweiht.

Današnja crikva zgradila se je 1614. Izvještaj vizitacije veli, da je bila fara jako bogata i tako se je nova crikva lako.

Der erste in Raab vorhandene Visitationsbericht aus 1641 berichtet von einem Hochaltar, der reichlich mit Gold und Silber verziert ist und das Martyrium des hl. Laurentius und des Papstes Sixtus darstellt. Weiters waren weitere Seitenaltäre, Kruzifixtus, Muttergottes und hl. Nikolaus vorhanden.

Unter Pfarrer Matthäus Boinichich (1648 bis 1650) wurden 1648 die Trausdorfer Matriken begonnen.

1648. počele su se pisat farske matrikule.

1649 Marienstatue, ziert noch heute die Kirche

Laut Visitation 1685 nahm die Kirche während der Türkeninvasion 1683 schweren Schaden – Hochaltar zerstört, Einrichtungsgegenstände verschleppt.

1683. su Turki teško uškodili crikvu.

Pfarrer Michael Kralicz (1698 bis 1704) ließ zu Ehren des hl. Michael eine Glocke gießen.

Laut Visitation 1713 besaß die Kirche vier Kelche, eine alte wertvolle Monstranz und Evangelienbücher in kroatischer und deutscher Sprache.1744 machte der Raaber Domherr Mattias Barilits eine Stiftung über 1000 fl.
Unter Pfarrer Michael Pallesch (1747 bis 1766) wurde die heutige Pfarrkirche gebaut.

Der Visitationsbericht 1757 sagt aus, daß durch Stiftungen verschiedener Personen die Kirche fast 4000 fl ausgeborgt hatte und das Geld gut angelegt worden war. Der Kirchenneubau ließ sich so leicht finanzieren. Der Turm wurde 1769 fertiggestellt.

1769. se je završio turam

1779 wurden die Kreuzwegbilder gestiftet. Pfarrer Georg Krizmanich (1771 bis 1823) hinterließ eine Stiftung, die 1829 zum Neubau des Pfarrhofes verwendet wurde.

Renovierung 1967

1829. se je zgradio novi farof

Thomas Jordan, einer der bedeutendsten Pfarrer, ließ 1860 anlässlich einer Generalrenovierung der Kirche alle Altäre, Bänke und Kanzel neu anfertigen.Franz Fertsak (1861 bis 1926) unterzog 1899 die Kirche einer neuerlichen Renovierung.

Pfarrer Theodor Mikula (1946 bis 1968) führte 1955 eine neuerliche Kirchenrenovierung durch. Pfarrer Johann Zakall und Pfarrer Thomas Krojer ließen 1981 und 1988 eine neuerliche Renovierung durchführen. 2002 wurden Reinigungs – und Sanierungsarbeiten im Innenraum des Turmes durchgeführt.

Auch der Dachboden wurde einer gründlichen Reinigung unterzogen. Der Stiegenaufgang im Turm wurde saniert.

Kirche Trausdorf

© Foto: Viktor Fertsak

Der heutige Hochaltar stammt aus 1897, ein mächtiger, neubarocker Aufbau mit geschweiftem Volutenaufsatz über ionischen Säulen. Das Altarbild stellt den hl. Laurentius dar, die Seitenfiguren die Heiligen Joachim und Anna.

An der Ostseite der Kirche erinnert ein Bronzerelief von Prof. Lehner an den ersten Diözesanbischof des Burgenlandes, DDr Stefan Lászlo, und den Papstbesuch von 1988.

Zur Erinnerung an den Papstbesuch wurde an der Westseite der Kirche ein sogenanntes Apostelkreuz vom Festgelände angebracht.

Pfarrhof

Der Neubau neben der Kirche wurde 1829 errichtet.

Pfarrscheune

Die Pfarre Trausdorf hat die Räumlichkeiten der alten Scheune, die jahrzehntelang im Mittelpunkt des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Trausdorf stand, und weit über die Bezirksgrenzen bekannt war, vor dem Verfall gerettet und eine moderne Veranstaltungshalle geschaffen, die nun für verschiedene Festivitäten zur Verfügung steht.

Die Scheune verfügt über ein Fassungsvermögen von 250-300 Personen (Sitzplätze) und hat eine Grundfläche von ca. 400m2.

Das Gebäude wurde bis auf die Grundmauern saniert, renoviert, modernisiert und umgebaut. Das Haus hat eine moderne Küche, die jedes Koch- und Köchinnenherz höher schlagen lässt.

Das Gebäude ist mit großzügigen Sanitäranlagen und einem behindertengerechten WC ausgestattet. Diese Veranstaltungsstätte kann tageweise, wochenweise, für Feste,  Konzerte aber auch für Ausstellungen und Präsentationen gemietet werden.

 

Der Papst in Trausdorf

Am 24. Juni 1988 stattete Papst Johannes Paul II. der Diözese Eisenstadt einen Pastoralbesuch ab.

Höhepunkt des Besuches war der Gottesdienst auf dem Flugfeld von Trausdorf, welchen der Papst mit mehr als 80.000 Gläubigen feierte.

In seiner Ansprache dankte er dem damaligen Bischof Stefan László„für die vielen Jahre brüderlicher Freundschaft und Verbundenheit seit dem Konzil bis heute.“

Gleichzeitig forderte der die Christen der Diözese Eisenstadt auf, im Sinne des hl. Martin die Grenzen der Heimatdiözese zu überschreiten und sich der Brückenfunktion zu den Völkern Osteuropas bewusst zu werden.

Die Messe zelebrierte Johannes Paul II. dreisprachig, was von den Gläubigen mit tosendem Applaus belohnt wurde.

Papstkreuz

In Erinnerung an die Papstmesse wurde auf der Hutweide das weithin sichtbare Papgstkreuz errichtet.

25 Jahre Papstbesuch

2013 wurde in Trausdorf das Jubiläum 25 Jahre Papstbesuch gefeiert. Im selben Jahr wäre Bischof László 100 Jahre alt geworden.